Teilnehmerzahlen bei Pegida und Herz statt Hetze am 19.10.15

Am 19.10.15 feierte das Pegida-Bündnis seinen einjährigen Geburtstag mit einer Kundgebung auf dem Theaterplatz in Dresden. Gegenprotest hatte sich unter dem Motto „Herz statt Hetze“ formiert. Dieser wurde durch einen Sternmarsch aus allen vier Himmelsrichtungen in Richtung Innenstadt begonnen. Anschließend sammelten sich der Großteil der Gegendemonstranten im Umfeld des Theaterplatzes. Es wurden Kundgebungen auf dem Schlossplatz und in der Sophienstraße, sowie ein Konzert auf dem Postplatz abgehalten.

Bei Pegida nahmen mit hoher Sicherheit zwischen 15.000 und 20.000 Personen teil. Am Gegenprotest beteiligten sich zwischen 17.500 und 22.000 Menschen unter dem Motto „Herz statt Hetze“.

Herz statt Hetze

Zur Ermittlung der Teilnehmerzahl am Gegenprotest wurden zunächst die vier Strahlen des Sternmarsches untersucht.

Am Fritz-Förster-Platz wurden 2378 Personen im Video gezählt, 2340 bei der direkten Zählung am Ausgangsort, sowie 3150 am UFA-Palast. Dies deckt sich mit der Beobachtung eines seitlichen Zustroms, während der Demonstrationszug schon lief.

Am Straßburger Platz wurden 3856 Personen im Video gezählt. Rund 200 Personen liefen zusätzlich rechts auf dem Gehweg, aber teilweise handelte es sich vermutlich um Pegida-Demonstranten, erkennbar z.B. an einer Deutschlandfahne. 4077 wurden bei der direkten Zählung vor Ort erfasst.

Am Bahnhof Neustadt wurden 6015 Personen im Video gezählt, 5010 bei der direkten Zählung vor Ort.

Am Bahnhof Mitte wurden 3331 Personen im Video gezählt. Die Auszählung war hier schwieriger und ungenauer, da das Video ohne Stativ aufgenommen wurde. Die Schätzung vor Ort belief sich auf „über 2000“.

Wie immer gilt: Bei der Auszählung in Zeitlupe können unter anderem Fehler durch Übersehen oder doppelte Erfassung, sowie Verdeckung von Personen durch Sichthindernisse auftreten.

Insgesamt haben folglich rund 15.580-16.552 Personen am Sternmarsch teilgenommen.

Eine besondere Herausforderung bei der Schätzung der Teilnehmerzahl stellen jene Menschen dar, die sich am Gegenprotest beteiligt haben, jedoch nicht an einem Protestmarsch. Zur Abschätzung wurde das sogenanntes Capture-Recapture-Verfahren verwendet. Dieses wird auch als Rückfangmethode bezeichnet. Meist wird diese zum Abschätzen der Größe von Tierpopulationen verwendet. Dazu wird eine Stichprobe von Individueen eingefangen, markiert und wieder freigelassen. Anschließend wird erneut eine Stichprobe gefangen und anhand des Anteils an markierten Tieren kann auf die Größe der Population geschlossen werden. Da aber das Fangen und Markieren von Menschen (glücklicherweise) nicht erlaubt ist, wurde das Verfahren modifiziert. Durch direkte Zählungen der vier Demonstrationszüge wurde zunächst deren Teilnehmerzahl abschätzt. Danach wurde der Anteil jener, die an keinem Aufzug teilnahmen, durch Befragung bestimmt. Dazu wurden zufällig ausgewählte Demonstranten interviewet, ob die an einem Demozug teilgenommen haben.

Es wurden auf dem Schlossplatz 100 Personen befragt. 85 gaben an, mit dem Demonstrationszug von Bahnhof Neustadt gekommen zu sein. 3 mit anderen Demozügen und 12 ohne Protestmarsch. Der direkte Weg vom Schlossplatz zu den anderen Gegenprotesten war durch die Polizei abgesperrt, so dass nur wenig Austausch bei den Protestierenden stattfand. Am Postplatz zeigte sich ein anderes Bild. So kamen dorthin 34 ohne Demozug, 18 vom Bahnhof Neustadt, 10 vom Straßburger Platz und 12 vom Fritz-Förster-Platz und 12 vom Bahnhof Mitte. Folglich haben also mit hoher Wahrscheinlichkeit zwischen 12 und 39 Prozent der Teilnehmer an keinem Demozug teilgenommen. Daher lässt sich abschätzen, dass sich insgesamt 17.500 – 22.000 Menschen am Gegenprotest beteiligt haben.

Der Fehler für die zu niedrige Schätzung des Gegenprotests am Abend (15.000-19.000) beruhte vor allem auf den zu geringen Schätzungen am Bahnhof Neustadt und Bahnhof Mitte.

Pegida

Pegida führte an diesem Montag lediglich eine stationäre Kundgebung auf dem Theaterplatz durch. Eine guten Überblick über die Menschenmenge liefert ein Foto der Dresdner Neuesten Nachrichten, auch wenn ein Teil der Kundgebung durch die Hofkirche verdeckt ist. Da kein Demonstrationszug durchgeführt wurde, konnte lediglich eine Schätzung der eingenommen Fläche und der Dichte der Personen auf dem Platz zur Abschätzung der Teilnehmerzahl herangezogen werden. Die Fläche wurde abgeschätzt, indem die Kundgebung umrundet wurde und die Fläche per Smartphone-App abgesteckt wurde. So wurde ermittelt, dass die Kundgebung rund 13.000 Quadratmeter einnahm. Das Abschätzen der durchschnittlichen Dichte vor Ort gestaltete sich schwierig, da es nicht möglich war einen ausreichend hohen Aussichtspunkt zu finden. Daher wurden für die erste Schätzung die bisher bei Pegida-Kundgebungen aufgetretene Spanne von Dichten verwendet. Diese liegt bei 1,2 – 1,5 Personen pro Quadratmeter. Zusätzlich wurden die Zahlen noch gerundet.

Im Nachgang wurden Fotos von Wissenschaftlern und allgemein zugängliche Pressefotos ausgewertet. Dazu wurden, jeweils auf Kopfhöhe, dreieckige Flächen zwischen markanten Punkten, wie Verkehrsschildern, Laternen und Statuen abgesteckt und die darin zu findenden Menschen gezählt. Sofern Verdeckungen zu vermuten waren, wurde ein entsprechende großzügiges Intervall abgeschätzt, in dem sich die tatsächliche Personenzahl mit hoher Sicherheit befindet. Anschließend wurde die Größe der Flächen per Google-Maps bestimmt und die entsprechende Dichte berechnet.

Folgende Dichten wurden dabei in den Polygonen ermittelt:

  1. 1,33 Personen pro Quadratmeter
  2. 1,02 – 1,32 Personen pro Quadratmeter
  3. 1,39 – 1,61 Personen pro Quadratmeter
  4. 1,08 – 1,35 Personen pro Quadratmeter

Im Mittel erscheint es so wahrscheinlich, dass dort durchschnittlich rund 1,2 – 1,4 Personen pro Quadratmeter standen. Jedoch fehlen Daten für eine Abschätzung direkt vor der Bühne, wo erfahrungsgemäß eine höhere Dichte auftritt, sowie für die etwas lockerer stehenden Menschen am Rand der Kundgebung. Insofern lässt sich die bisherige Schätzung von 15.000 – 20.000 bestätigen, jedoch nicht weiter eingrenzen. Falls sie, werte Leserin oder werter Leser, uns Hinweise auf besseres Bildmaterial geben können, würden wir dieses selbstversändlich noch in die Auswertung einfließen lassen. Insbesondere die Bilder der Drohne, die kurzzeitig über die Versammlung flog, würden uns interessieren.

Die Links zu den für die Schätzung verwendeten Bilder werden bei einem Klick auf das entsprechende Polygon angezeigt.

Abschließend noch ein paar Worte zum Versammlungsgeschehen. Man kann den Abend gut unter dem Motto „Feldforschung am Limit“ zusammenfassen. So hatte es das Team mit einem äußerst komplexen und dynamischen Ereignis zu tun. Zeitweise streikte das Handynetz und die Kommunikation war dadurch eingeschränkt bis unmöglich. Durch die Absperrungen der Polizei und die großen Menschenmengen benötigte man für Wege von eigentlich kurzer Distanz teilweise erheblich länger als normalerweise. Die Sicherheitslage muss aufgrund der aufgeheizten Stimmung zeitweise als bedrohlich gewertet werden. So wurden mehrfach in unmittelbarer Nähe gewalttätige Eskalationen beobachtet. Glücklicherweise sind alle Wissenschaftler wohlbehalten nach Hause gekommen.

Das Team von Durchgezählt wurde an diesem Abend dankenswerterweise durch Soziologiestudenten aus Leipzig und durch einen Wissenschaftler aus Erfurt unterstützt. Vielen Dank dafür!

44 Kommentare zu „Teilnehmerzahlen bei Pegida und Herz statt Hetze am 19.10.15

  1. Die Schätzung der Teilnehmerzahl von Pegida scheint mir noch einigermaßen realistisch. Dass es aber tatsächlich mehr Gegendemonstranten waren als Pegida Anhänger, das ist doch sehr unwahrscheinlich. Da die Gegenveranstaltungen als Sternmarsch organisiert waren, sollte man es auch bei dieser wenn auch recht wagen Zählung belassen. Das Hinzuaddieren von weiteren Demonstranten auf dem Postplatz nach einer Befragung von 100 Leuten zu entscheiden ist nicht mehr wissenschaftlich. Also zusammengefasst: 20.000+x bei Pegida 15.000 Gegendemonstranten

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    1. Doch, genau das IST wisschenaftlich. Zumal das noch großzügig zurück gerechnet ist, da ja noch unzählige nach Veranstaltungsbeginn dazu kamen. Pegida steht fest aug dem Platz (im Übrigen wurden die Pressevertreter und Undercover Beamte, Unbeteiligte „Gäste“ ua die nichts mit Pegida am Hut haben auch dazu gezählt). Aber die Gegendemo war ganz sicher über den angegeben Zahlen….auf der Augustusbrücke waren Hunderte Menschen auf dem Weg zum Schloßplatz, nach Beginn der Ergüsse von Pegida. Die wurden offenbar ja nicht mit dazu gezählt.

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  2. Die Angaben zu Personen pro m² stimmt in keinster Weise. Die Besucher auf dem Theaterplatz haben auf 70% des Platzes so eng gestanden das man zum Klatschen die Hände vor den Oberkörper nehmen musste um den Vordermann nicht zu Berühren.
    Trotzdem Danke für eure Arbeit, die wahren Teilnehmerzahlen von Pegida dürfen sowieso nicht veröffentlicht werden.

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      1. ##Link entfernt, wegen möglichem Copyright-Verstoß.##

        Ich kam vom Postplatz und habe es nur bis zum Lichtmast unten links im Bild geschafft durchzukommen. Ein weiters durchdringen nach rechts in Richtung Bühne war fast unmöglich.
        Auf diesem Bild ist die Dichte auch sehr gut zu erkennen.
        Warum veröffentlicht ihr nicht eure Bilder?

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      2. Bilder sind über die Google-Maps-Karte mit einem Klick auf ein Polygon abrufbar. Auch das von ihnen gepostete Bild, bei dem das Copyright übrigens bei der Sächsischen Zeitung liegt.

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  3. Ich meine, ihr habt den Demonstrationszug der Partei „Die Partei“, beginnend am Neustädter Markt, vollkommen außen vor gelassen. Wie kam es dazu? MFG

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      1. An denen bin ich vorbei gelaufen, die standen am Hotel Taschenbergpalais Kempinski und waren ca. 100 Personen.

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  4. Die Zahlen scheinen mehr als realistisch. Eher unter 20.000 als daran. Man kann auch als Nicht-Wissenschafter mit wenig Mühe einen Bereich auszählen, als Quadrat festlegen und dann über dem Bild Stück für Stück abschätzen. Wie die Kollegen von Durchgezählt auch machen, muss man an manchen Stellen eben nochmal nachzählen, weil die Menschen da enger stehen. Dabei kommt man auf knapp 18000. Nimmt man die Zahlen bzw Bilder vom letzen Mal und berücksichtigt auch andere Veranstaltungen (Elton John mit 8000 Fans auf dem Bestuhlten Platz) sind diese mehr als realistisch. Als Mitläufer verschätzt man sich da leicht. Zumal viele Menschen ohnehin Probleme haben, Entfernungen und Mengen korrekt abzuschätzen. Im Übrigen werden bei den Gegendemonstranten signifikant weniger angegeben, da keinesfals die berücksichtigt wurden, welche in der Mitte und am Ende der Demo dazustießen. Also kann die logische Schlussfolgerung nur sein, dass die Gegendemonstanten mit den vorliegenden Zahlen deutlich mehr waren.

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    1. Lassen wir die Pegidademonstranten bei 18tsd. Aber die Aussage, dass es mehr Gegendemonstranten gewesen sein sollen, halte ich für falsch. Laut der Auswertung oben waren bei dem Sternmarsch maximal 16tsd. Leute dabei und dann wurde angenommen, dass dann nochmals 6tsd. Leute dazugekommen sind, die sich nicht am Sternmarsch beteiligt hatten. Kaum zu glauben, wenn man das Mobilisierungspotential der Gegendemonstration insgesamt betrachtet. Vor allem hätte bei einer so hohen Quote durch Befragung von lediglich 100 Leuten die sicher nicht repräsentativ erfolgt ist, auch hinterfragt werden müssen, warum die Leute nicht am Sternmarsch teilnehmen, dafür aber auf dem Platz rumstanden. Das macht eigentlich keinen Sinn. Die Quote wird daher eher bei 10% oder darunter liegen, aber nicht bei 30%.

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      1. Die Aussage, dass mehr Gegendemonstranten als Pegidianer da waren, lässt sich weder bestätigen noch dementieren. Aufgrund der überlappenden Schätzintervalle wissen wir es schlicht nicht.
        Es wurden insgesamt 200 Personen befragt. Bei einer Population von rund 20.000 (gemittelt) und einem Konfidenzlevel von 95% erreicht man ein Konfidenzintervall von rund 7. Der Umfang der Stichprobe ist also für unsere Zwecke ausreichend. Die viel interessantere Frage ist nach der Repräsentativität der gezogenen Stichprobe. Hier muss man sich die Frage stellen, inwiefern Verzerrungseffekt auftreten können. Entscheidend ist also viel mehr, wie die Befragten ausgewählt werden. So wurden z.B. nur einzelne Personen in Gruppen befragt, nicht die gesamte Gruppe. Insgesamt sind sehr viele Faktoren denkbar, die zu Verzerrungen führen können. Daher wurde das Schätzintervall (12-34%) auch entsprechend breit gewählt, um diese Unsicherheiten zu berücksichtigen.

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      2. Tatsache bleibt, dass sich bewegende Märsche viel besser und genauer zählen lassen. Demnach ist an der Zahl der Teilnehmer an den Märschen allein wenig verbiegen. Und es braucht auch wenige Phantasie um anzunehmen, dass nicht jeder im Marsch mitkam.

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  5. Bis jetzt hatten mich ihre Zahlen überzeugt, da ich selbst auch gefilmt habe und diese auch dann zur Zählung genutzt habe. Mit der Angabe von 2378 am Fritz Förster Platz machen Sie sich unglaubwürdig. Bei Einzelzählung kommt man auf ca 200.

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    1. Ich komm bei grober, großzüger, nach unten hin abgerundeter Zählung auf 1500. Innerhalb 60 Sekunden laufen da 100 Leute. Aber noch recht locker. Dann kommen alle dichter. Ein Kommolitone sagte mir, der Zug war beeindruckend, da man vom Bahnhof mit Blick zur Uni die gesamte Straße bis hoch voller Menschen sah. Insofern scheinen selbst 2300 noch aufrundbar! Gute Arbeit also von Durchgezählt. Und widerrum ein Beleg, wie man sich bei der Anzahl von Menschen doch verschätzen kann, wenn man nicht nachzählt.

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      1. Vielen Dank für die Überprüfung. Eine Stichprobe ist durchaus ein geeignetes Verfahren um eine grobe Dimension abschätzen zu können. Das Problem sind die erheblichen Schwankungen in der Dichte, Breite und Geschwindigkeit des Zuges. Daher treten bei kurzen Stichproben oft erhebliche Abweichungen auf. Mit der Frage, wie groß eine solche Stichprobe nun sein muss um eine bestimmte Genauigkeit zu erzielen wurde sich hier übrigens ausführlich in einer Simulationsstudie beschäftigt: http://crowdcounting.de/wordpress/?p=347

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      2. Hallo Janes, damit widersprechen Sie sich aber selber etwas. Ich habe mir das Video auch angesehen, aber nicht selber gezählt. Der Zug läuft ca. 11 Minuten. Also wenn Sie da innerhalb 60 Sekunden 100 Leute laufen sehen haben, dann sind wir demzufolge nach 11 Minuten bei ca. 1100. Der Zug wird dann zwar dichter. Aber dafür läuft er auch nicht mehr so schnell wie am Anfang. Herr Kressmann meint sicherlich ca. 2000. Damit könnte er in etwa Recht haben.

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  6. Ihr seit leider nicht mehr neutral.
    Der Demozug Neustadt lt.Zählung ca. 6000 Leute müßte auf dem Schloßplatz
    angekommen sein.
    Nach Demo Ende wurde beim Abmarsch die aufgeheizte Menge der Gegendemonstranten
    sichtbar.
    Da wir einige (alle) Demos auf dem Schloßplatz mit gemacht haben können wir die Menge der Leute gut einschätzen.
    Waren am 19.10. 6000 Gegendemos auf dem Schloßplatz – dann habt Ihr aber bei den Pegida Zahlen im Sommer verdammt gelogen.
    Wir haben auf dem beschwerlichen Weg zum Fürstenzug geschätzt maximal 1000 Leute gesehen die ihre sinnlosen Parolen zwischen den Polizeiautos weinerlich brüllerich
    an den Mann bringen wollten.

    Des weiteren ist Eure Einschätzung der Dichte bei der Pegida Demo nicht real.
    Wir haben selbst versucht Bekannte in der Menge zu finden und haben auf Grund der Dichte die Suche abgebrochen.
    Man kann wahrscheinlich von 2 Personen pro Qm ausgehen.

    Ich habe lange Zeit Eure Zählung „verteidigt“ weil immer von Qm usw ausgegangen wurde.
    Aber schon das letzte Zählvideo (15min) und jetzt die Einschätzung zum 19.10. geben
    leider den Kritikern recht das Ihr nicht Neutral seit.

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    1. Wie die Befragung zeigt, habe sich viele Demonstranten, die von Bahnhof Neustadt kamen, zum Postplatz begaben. Zudem können diese den Schlossplatz zum Zeitpunkt ihrer Beobachtung bereits verlassen haben. Sofern die die 6000 am Bahnhof Neustadt anzweifel, zählen Sie doch einfach mal im Video nach.

      Die Einschätzung der Dichte ist nicht leicht. Da geben wir ihnen recht. Wie kommen Sie denn zu dem Schluss, wie groß die Dichte nun genau gewesen sein soll? Haben sie nachgemessen?

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      1. Danke für die Antwort.
        Die Zeit zum nachzählen fehlt mir leider weil ich mein Geld selbst verdienen muß.
        Sie schreiben das die Zahl der Gegendemonstranten am Schloßplatz mit der Zeit abgenommen hat.
        Gleichzeitig schreiben Sie das durch die Polizei der Durchfluß vom Schloßplatz zu anderen Demoplätzen nicht möglich war.
        Wo waren die Demonstranten hin?
        Sie haben in der Erklärung zum Demozug angegeben eine Zahl der Demomitglieder gezählt zu haben und geben gleichzeitig die Anzahl als geschätzt wieder.
        Ich dachte immer Wissenschaftler gehen von Fakten aus.
        Und nun zu Ihrer Frage ob ich die Dichte der Teilnehmer auf dem Theaterplatz gemessen
        habe.
        Nein habe ich nicht.

        Aber mein leider nur Meisterabschluß sagt mir nach Ihren Angaben:

        6000qm auf dem Theaterplatz = 9000 Teilnehmer (5. + 12.10.2015)
        bei gleichbleibender Dichte der Teilnehmer
        13000qm auf dem Theaterplatz = 19500Teilnehmer (19.10.2015)

        Das sind Zahlen von Ihnen geschätzt.
        Also werfen Sie mir nicht vor ich hätte die Dichte der Demoteilnehmer nicht gemessen.
        Nach 44 Demoteilnahmen kann ich gut einschätzen das die Dichte der Teilnehmner
        am 19.10. wesentlich höher war wie zuvor. (gut im Schnitt 2 pro qm)
        Die von Ihnen eingestellten Fotos von DDN zeigen das übrigens ganz augenscheinlich.

        Fazit der Sache ist eigentlich ekelig.
        Der eine ist der Nazi der andere nicht viel besser.
        Fakt ist das unser Land ein RIESEN Problem hat.
        Und wenn nicht bald alle das erkennen und zusammen an einer Lösung arbeiten
        dann — ich will das lieber nicht darstellen.

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    2. Ein großer Teil der Teilnehmer vom Bahnhof Neustadt hat es aufgrund der Menge schlichtweg gar nicht auf den Schlossplatz geschafft. Ich selbst bin vom Bahnhof Neustadt gekommen und wenn ich mir das Schätzvideo anschaue, dürfte ich mich ziemlich mittig im Demozug befunden habe. Trotzdem war für mich im vorderen Drittel der Augustusbrücke (also näher auf der Altstadtseite als auf der Neustadtseite, aber eben trotzdem noch über der Elbe) Schluss. Weiter vor ging es nicht, weil bis zur Polizeiabsperrung schon so viele Leute standen.
      Der Rest stand ziemlich weit hinten auf der Brücke, wo es sich bis zum Demoende ziemlich gelichtet hat. Denn einfach nur auf einer Brücke rumstehen, ohne irgendwas zu sehen und zu hören ist im Oktober sicher nicht die spannendste Abendbeschäftigung.

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  7. Dass so eine Zählung nicht trivial ist hat die Offfenlegung der Auswertemethode gezeigt. Vielen Dank für den Aufwand und die Mühe. Dass man für so eine Auswertung Sachverstand, Personal und Zeit benötigt ergbit sich von selbst. Umso befremdlicher ist es, wenn ohne Angabe von Gründen dann solche Zählungen angezweifelt werden. An den Benutzer „beobachter“: Warum sollten korrekte Zahlen zu PEGIDA nicht veröffentlicht werden dürfen? Haben Sie Belege dafür? Haben Sie andere Zahlen? Wenn dem so ist, wie haben Sie diese Zahlen ermittelt? Oder entsprechen die Zahlen hier nur nicht ihren Erwartungen?

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    1. Ich war vor Ort und hab mit eigenen Augen gesehen das eine Rechnung von nur 1,33 Personen pro m² zu wenig ist, wenn man beim Stehen an seinen Nachbarn anstößt. Zur Gegen Demo kann ich nichts sagen, weil da war ich nun mal nicht.

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      1. Es ist ja auch ein Durchschnitt. Die schlecht gefüllten Flächen gehören auch dazu… Dass Pegida-Anhänger zu völligen Fehleinschätzungen tendieren lässt sich anhand der „gefälschten“ Wahl und den eigenen Einschätzungen, die einfach die Polizeizahlen oder die Zahl vom vorhergehenden Mal mit x2 multipliziert haben, sehen. Das ist nicht 1989. Und Rechtspopulisten läuft glücklicherweise auch nicht jeder hinterher.

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      2. Jeder kennt das von Konzerten und Demos – klar gibt es viele Stellen, an denen Menschen sich rechts, links, vorne und hinten berühren. Aber auch da kommt man selten über 4 Personen pro Quadratmeter. Das ist aber zudem nie flächendeckend sondern immer nur in Kernbereichen. Je weiter weg man von diesen Kernbereichen kommt, desto größer werden die Lücken – auf den obigen Bildern wie insbesondere auch auf dem Bild der SZ deutlich zu erkennen (besonders am unteren Bildrand – 2 bis 3 Menschen eng nebeneinander, vorne & hinten viel Platz).
        Also: Selbst wenn in einigen Bereichen 3 oder sogar 4 Leute auf einem Quadratmeter standen, finden sich genauso Stellen, wo weniger als 2 Menschen pro Quadratmeter stehen. In „Randgebieten“, die flächenmäßig deutlich mehr ausmachen als das kleine Zentrum gibt es sogar „leere Quadratmeter“.
        Gerechnet werden muss also mit einer Durchschnittszahl, auch wenn die deutlich niedriger ist als das Maximum.

        Die angegebene Zahl von 1,33 Personen wird zudem durch Bilder belegt. Wie gesagt – es geht nicht um das teilweise auftretende Maximum, sondern um den Durchschnitt.

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  8. Hallo Zuschauer, durch welche Bilder wird die angegebene Durchschnittszahl von 1,33 Personen belegt? Es stimmt, dass über 4 schwer ist. 4 ist aber am Montag in den Kernbereichen auf alle Fälle realistisch gewesen. Selbst wenn es dort nur ca. 3 gewesen sein sollen, dann müssten es für die Durchschnittszahl von 1,33 Personen pro Quadratmeter im mittleren Bereich ca. nur 1 Person und im hinteren Bereich gar 0 gewesen sein! Siehe der Bilder 5 + 6 des folgenden SZ-Links und anderer Bilderquellen halte ich eine Durchschnittszahl von ca. 2 bis ca. 2,5 Personen pro Quadratmeter und eine Gesamtfläche von ca. 14.000 Quadratmeter für realistisch. Also 28000 bis 35000 Personen. http://www.sz-online.de/sachsen/bilder-von-den-demos-in-dresden-g16048.html?StoryId=3227759

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    1. Genau diese Bilder wurden ausgewertet. Sie finden die Details dazu in der Karte im Artikel. Einfach auf eine Parzelle klicken. Sie können so selbst gerne nachzählen und unserer Schätzung überprüfen. Aus Urheberrechtlichen Gründen können wir die Bilder leider nicht direkt veröffentlichen.

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      1. Das interessiert mich aber auch: auf einen Quadratmeter können doch 4 Personen stehen. Und da müssen die sich normalerweise noch nicht mal berühren. Kommt man da auf 1,3 pro 1Qm, weil sich die Gesamtfäche so schwer genau umreißen lässt? Wäre ein (mühevolles) nachzählen pro selbst vorgegebenem Quadrant (wie ich es mache) nicht genauer? Da muss man halt immer mal bis 100 zählen mit der Lupe.

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      2. Selbstverständlich können auf einem Quadratmeter vier Menschen stehen. Die Gesamtfläche lässt sich normalerweise gut umreißen, wenn das Pflaster entsprechen strukturiert ist, dass es auf dem Luftbilder wiedererkannt werden kann. Das ist auf dem Theaterplatz der Fall. Was Sie im Bezug auf die Quadranten ausdrücken wollen, ist leider nicht ganz verständlich.

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      3. 100 Personen abzählen. Um diese Menge ein Strich ziehen. Und dann mit dieser Matrix die Menge über den Platz abzählen. Dann die Anzahl dieser mal 100. Nehmen wie als Beispiel ein Schachbrett. Da sind im Feld unten rechts 100 Personen. Dann die Felder einzeln abgehen (sind bei Schachfeld nunmal 64 Felder….auf dem Theaterplatz muss man da eben Quadranten „bauen“.) Und dann (im Schachfeldfall) 100 mal 64 rechnen…. wären 6400. Ist aber super Mühevoll.

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      4. Ja, das wäre eine Option. Wie zählen üblicherweise mit dem Zählwerkzeug von Adobe Photoshop, wenn wir Bilder auswerten. Sofern wir gute Überblicksbilder haben, werden diese auch komplett ausgezählt.

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  9. Bin noch nie bei Pegida gewesen. Hab mir am 19.10.15 aber mal die Mühe gemacht, mit einem Katasterplan die Menge abzulaufen und habe die Grenzen auf dem Plan markiert. Danach habe ich diese Punkte bei Dresden.de auf den Themenstadtplan übertragen und mit dem Messwerkzeug die Fläche ermittelt. Ich komme da auf über 20.000 m². Die standen auch rechts und links neben der Oper und fast bis zum Taschenbergpalais. Dann habe ich mir Fotos von oben genommen und bin auf eine ca.-Dichte von 2 Personen auf einen m² gekommen. Die Gefahr runter zu rechnen, nutzt niemanden. Man muss darauf aufmerksam machen.

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    1. Da muss sich der eine oder andere Methodische Fehler eingeschlichen haben. Der Theaterplatz umfasst insgesamt lediglich 19.500qm. Da waren aber noch freie Flächen darauf, viele Polizeiautos und eine große Bühne. Welche Fotos haben Sie denn verwendet? Könnten sie die uns zur Überprüfung verlinkten?

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  10. Ich hab mir gerade das Bild 6 von sz-online angesehen (allerdings mit der Option „Hintergrundgrafik anzeigen“) und komme mit meiner Methode handgezählt auf 2000 Personen. Allerdings großzügig hochgerechnet….ich nehme jetzt mal an, dass hinter der Mauer ebenfalls soviele Menschen stehen. (Was nicht der Fall sein wird) Fals Sie das nicht glauben, kann ich ein Bild schicken, wie ich das jetzt gezählt hab.

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  11. Den Theaterplatz kann man soweit in 9 Quadranten einteilen. Wobei 8 mit Peronen voll stehen und ein 9. hochgerechnet als Zugabe steht. Da ergibt sich eben eine Anzahl von 18000. Selbst wenn man sehr großzügig Zählfehler einräum, enger stehende berücksichtigt und alle, die nicht dazugehören ignoriert werden es keine 20.000 ! Demnach-gute Arbeit liebe Kommolitonen von Durchgezählt!

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    1. Hallo Janes, Hut ab vor Ihrer Leistung. Ihre Schnelligkeit ist unschlagbar. In ca. nur 30 Minuten 18000 nachgezählt. Da können wir uns jetzt zukünftig „Durchgezählt“ sparen.

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      1. Nein! Durchgezählt hat nicht nur die Pegida gezählt! Demos zählen ist ne rießen Aufgabe.
        Mir ist klar, das Ihr Kommentar ironisch gemeint ist. Aber gegenzuzählen kann nur als Gegenprobe gelten! Bitte, ich fordere jeden auf, mit eigenen nachvollziehbaren Methoden zu zählen! Vor allem denjenigen, der andere Meinung ist, Belege zur Gegenprobe gibt es zu Hauf!

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  12. Ich habe die HzH-Videos unter folgenden Überlegungen betrachtet. Wenn „a“ die Anzahl der Köpfe zu einer bestimmten Zeiteinheit „t“ ist, mit T=Gesamtlänge der Videos=t * x, dann ist folglich die Gesamtzahl der in den Videos beobachteten Köpfe A = a * x
    Auf diese Weise kommt man zu den o.g. Zahlen von ca. 20000 Teilnehmern der Gegendemo. Da diese Zählweise jedoch relativ ungenau ist, wegen der o.g. Problematik und der Qualität des Videomaterials, sollte ein entsprechend hoher Fehler von +-10% angenommen werden.
    Das bedeutet, dass „durchgezählt“ bezüglich der HzH-Gegendemoteilnehmerzahlen im Rahmen des angewandten Verfahrens Recht hat.

    Chapeau!

    Cetero censeo Merkelum redigem

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