Am 09.11.2015 untersuchten wir in Dresden zwei Demonstrationen in Hinblick auf die Teilnehmerzahlen. Zum einen versammelte sich das Pegida-Bündnis auf dem Theaterplatz und zog anschließend durch die Altstadt. Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine erneute Kundgebung auf dem Theaterplatz. Gegenprotest formierte sich unter dem Motto „Herz statt Hetze“. Nach einer Auftaktkundgebung am Hauptbahnhof zogen die Teilnehmer zum Neumarkt. Nach einer Zwischenkundgebung führte der Protestzug zu eine Abschlusskundgebung vor die Synagoge. Von dort zog anschließend noch ein Teil der Protestierenden zum Bahnhof Neustadt.
Es lässt sich mit hoher Sicherheit schätzen, dass bei Pegida zwischen 7.100 und 8.000 Menschen teilnahmen. Dem Aufruf von „Herz statt Hetze“ folgten mindestens 4.000 Menschen.
Zur Schätzung der Teilnehmerzahl bei Pegida wurde eine Video des Demonstrationszuges am Postplatz aufgenommen. Bei einer Auswertung in Zeitlupe wurden darin 7.078 Demonstranten gezählt. Zählfehler können durch Verdeckungen von einzelnen Personen durch Sichthindernisse wie Menschen, Schilder, Fahnen und Plakate entstehen. Auch können einzelne Menschen aus Versehen nicht oder doppelt erfasst werden.
Sicherlich wurden nicht alle Teilnehmenden in dem Video erfasst, da sie beispielsweise die Veranstaltung bereits wieder verlassen haben oder erst später hinzugekommen sind. Ebenso blieben einige Personen auf dem Theaterplatz zurück.
Daher lässt sich daher mit hoher Sicherheit schätzen, dass sich insgesamt zwischen 7.100 und 8.000 Menschen an dem Protest von Pegida beteiligt haben. Diese Schätzung berücksichtigt so den Zu- und Ablauf an Menschen während der Veranstaltung.
Bei einer direkten Zählung während der Videoaufnahme wurden durch zwei Zähler rund 7.100 und 7.600 Menschen erfasst. Auf Grundlage dieser Zählungen wurde noch während der Veranstaltung eine Schätzung von 7.000 – 8.500 Teilnehmer abgegeben.
Zur Schätzung der Teilnehmerzahl des Gegenprotest wurden auf Höhe der Straßenbahnhaltestelle Hauptbahnhof-Nord durch mehrere Personen Zählungen des Demonstrationszuges durchgeführt. Dort wurden mit der 3er-Methode 4.000 und 4.500 Menschen gezählt. Bei einer groben Reihenzählung wurde durch einen eher unerfahrenen Zähler 3.000 Menschen erfasst.
Zeitgleich wurde eine Video der abströmenden Menschenmasse aufgezeichnet, um im Nachgang die Teilnehmerzahl möglichst genau ermitteln zu können. Jedoch war eine genaue Auswertung nicht möglich, da die Lichtverhältnisse zu schlecht waren. So sind Teile des Videos zu dunkel und einzelne Personen nicht erkennbar. Auch die Zuhilfenahme von bildverbessernden Verfahren wie Aufhellung und Schärfung ist eine vollständige Auswertung des Videos nicht möglich. Um solche Fehler in Zukunft zu vermeident wäre der Einsatz eines lichtstärkeres Objektivs und einer Kamera mit höheren ISO-Werten zu empfehlen. Problematisch war auch die Kamerapostion, da die Menschen sich an dieser Stelle in mehreren Strömen bewegten und so die Auswertung zusätzlich erschwerten. Zudem ist anzunehmen, dass sich einige Menschen links außerhalb des Blickfelds bewegten. Dieser Bereich war aufgrund der baulichen Bedingungen der Filmposition nicht einsehbar.
Bei der Zwischenkundgebung auf dem Neumarkt wurde eine zufällige Stichprobe von 105 Demonstranten befragt, an welcher Stelle sie sich der Demonstration angeschlossen haben. Die Frage wurde bewusst offen formuliert, um eine Verzerrung durch Falschangaben zu vermeiden. Die Antworte wurden in zwei Kategorien eingeteilt. Zum einen gaben 73 Menschen an, dass sie sich bereits am Hauptbahnhof der Kundgebung angeschlossen haben. Erst später hinzugekommen waren 32 Personen. Folglich wurden rund 70 Prozent der Teilnehmer bereits bei der Zählung am Hauptbahnhof erfasst, rund 30 Prozent der Teilnehmer nicht.
Aktuell wird noch versucht das Zählvideo genauer auszuwerten. Dieser Artikel wird daher noch weiter aktualisiert und ergänzt. Anhand der bisherigen Erkenntnisse ist davon auszugehen, dass sich wenigenstens 4.000 Menschen bei der Demonstration „Herz statt Hetze“ beteiligt haben.
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