Auch für Mittwoch, den 04.11.2015 rief die AfD zu einer Demonstration auf dem Domplatz in Erfurt auf. Gleichzeitig formierte sich im Vorfeld wieder ein Gegenprotest.
Wenigstens 1700 Menschen bei Gegenprotest unterwegs
Der Demoabend startete in Erfurt wieder mit der Sammlung der Gegendemonstranten auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofs und am Anger. Von dort aus zogen die Menschen zum Domplatz, um dort ihren Protest gegen die AfD-Demo Ausdruck zu verleihen.
Dabei passierte der Strom der Menschen auf der Schlösserstraße die Brücke über die Gera. Dort zählten wir durch direktes Zählen 1692 Menschen, wobei der Strom teils sehr stark war, sodass wir davon ausgingen eher zu wenige als zu viele Personen erfasst zu haben.
Zugleich betrug die Gesamtdauer des Zuges in etwa 7 Minuten und wir schätzten den durchschnittlichen Personenstrom mit 4 bis 5.5 Personen pro Sekunde ab, basierend auf dem Vergleich mit der Auswertung der beiden ähnlich ablaufenden Gegenprotestzügen anlässlich der 5.AfD-Demo und 6.AfD-Demo. Daraus resultierte eine Schätzung von 1700 bis 2300 Personen, welche durch das Ergebnis der direkten Zählung gestützt wurde. Auf dieser Basis gaben wir eine erste Schätzung bekannt:
An etwa gleicher Stelle erstellte ein weiteres Teammitglied ein Video des Demozugs zur nachträglichen Auswertung:
Die Auswertung erfolgte hier mittels des Markieren jeder einzelnen Person und lieferte ein Ergebnis von 1711.
Basierend auf dieser Resultaten, lässt sich sehr sicher sagen, dass wenigsten 1700 Personen am Gegenprotest teilnahmen.
Zwischen 2400 bis 2700 Menschen bei 7.AfD-Demo
Gegen 19 Uhr sammelte sich die AfD-Demonstration zu ihrer Kundgebung auf dem Erfurter Domplatz.

Dort nahmen wir auf der Kundgebung eine Flächenschätzung vor:

Wir ermittelten somit in etwa 2250 Quadratmeter. Basierend auf dem Vergleich mit der 6.AfD-Demo an gleicher Stelle sowie ähnliche Aufstellung, schätzten wir die mittlere Dichte mit etwa 1.1 bis 1.3 Personen pro Quadratmeter ein. Basierend auf diesen Eckwerten gaben wir eine erste Schätzung ab:
Für die nachträgliche Auswertung schossen wir zudem verschiedene mehrere hochauflösenden Bilder, aus welchen wir das folgende Panoramabild erstellten.

In einem ersten Schritt werteten wir dieses Bild mittels der Centurie-Methode aus, d.h. der farblichen Markierung von jeweils hundert Personen:

Auf diese Weise ermittelten wir eine Anzahl von 2135 (Aufwand: eine Stunde). In einem zweiten Kontrollschritt prüften wir das Bild sehr sorgfältig auf nicht-markierte Personen und fanden weitere 74 Personen (Aufwand: halbe Stunde), sodass sich eine Gesamtanzahl von 2209 ergibt. Sicher blieben dabei noch viele weitere Personen durch Sichthemmnisse verdeckt sind bzw. befanden sich einige Dutzend in den nicht-erfassten Randbereichen der Kundgebung. Auch gab es über den Verlauf der Veranstaltung einen gewissen Zu- und Abfluss kleineren Ausmasses.
Basierend auf unseren Daten und deren Analyse kommten wir daher zur einer abschliessenden Schätzung von 2400 bis 2700 Teilnehmern bei der 7.AfD-Demo in Erfurt.
Der hier veröffentlichte Artikel entspricht nicht notwendigerweise dem Original der Erstveröffentlichung und tut es in aller Regel auch nicht, sondern wird fortlaufend sowohl sprachlich als auch inhaltlich ergänzt oder korrigiert. Bei berechtigtem Interesse können aber gerne frühere Versionen des Artikels bereitgestellt werden. Auch muss das angezeigte Datum der Veröffentlichung nicht notwendigerweise dem tatsächlichen Datum der Veröffentlichung entsprechen, sondern kann auch allein dem Zwecke der chronologischen Sortierung dienen, sodass das angezeigte Datum des Artikels in etwaiger zeitlicher Nähe zum betrachteten Gegenstand liegt. Bei berechtigtem Interesse kann aber das Datum der Erstveröffentlichung gerne nachgefragt und mitgeteilt werden.
Heißt also?
Dass eine Mehrheit (zumindest der in Erfurt – auf beiden Seiten – protestierenden Bürger) nun also doch langsam zur Vernunft kommt?!
Eigentlich möchte man meinen, dass mittlerweile jedem (auch noch so durch die rosarot-humanitäre Asylbrille blickenden) Menschen klar sein dürfte, dass der Zustrom nach Deutschland auf Dauer so nicht tragbar sein wird – weder für die besonders belasteten Grenzstädtchen (Neuhaus, Simbach am Inn, Wegscheid, Laufen und Freilassing) noch für das gesamte Land!
Und dass nach wie vor eine Hoffnung auf eine „europäische Lösung“ verschwendet wird, ist ebenso ein Chimäre: https://schdrahlemann.wordpress.com/2015/11/05/rotkaeppchen-x-wolf_schauble-europa-ist-nicht-das-problem-europa-ist-die-loesung
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Sie stützen Ihre Aussage, die Mehrheit (hust) erwacht langsam, auf diese 2.700 Gesellschaftsversager?
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Ich war nicht vor Ort, kann also nur die Zahlen interpretieren, die im obigen Beitrag erwähnt wurden: Und da steht eben (offenbar aufgrund irgendwelcher Analysen, die ich auch nicht im Einzelnen beurteilen kann), dass 2.400-2.700 Demonstranten gut 1.700 Gegendemonstranten gegenüberstanden. In diesem Einzelfall kann man dann ja wohl von Mehrheit sprechen, nicht wahr?
Dass sich die beiden Pole, wie eine „richtige“ Asylpolitik auszusehen hat, im Volk mittlerweile diametral unterscheiden, liegt ja auf der Hand.
Wenn man dem ARD-Deutschlandtrend mehr Glauben schenken will als einer Vor-Ort-Demo (die ja nur eine Stadt abbildet), so kann man kurzum konstatieren: Der Wille der Bürger zu einer (weitaus) restriktiveren Asylpolitik ist kaum von der Hand zu weisen.
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Es ist ein Trugschluss, wenn Sie annehmen, dass Teilnehmerzahlen bzw. Verhältnisse das Stimmungsbild der Gesamtbevölkerung abbilden.
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Dazu müssen wir (mangels einer Möglichkeit zur Volksabstimmung) dann wohl oder übel bis 2017 abwarten, da sind nämlich die nächsten turnusmäßigen Bundestagswahlen.
Aber auch die Landtagswahlen im März 2016 in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz & Sachsen-Anhalt dürften schon einige Anhaltspunkte bezüglich des von Ihnen aufgeführten „Stimmungsbilds der Gesamtbevölkerung“ aufzeigen.
Seien wir mal gespannt.
Die gesamten Entwicklungen gefallen mir aber in keiner Weise & ich halte daher nach wie vor die Grenzöffnung von Mutter Teresa Merkel vom 4.9. für (um es mit den Worten von Hans-Peter Friedrich, CSU, zu sagen) „eine beispiellose politische Fehlleistung“ mit „verheerenden Spätfolgen“ für Deutschland & ganz Europa!
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An alle Kommentierenden hier: Es geht auf dieser Seite nicht um die politische Interpretation von Ereignissen sondern um die Methodiken zur Schätzung und Zählung von Menschenmengen. So sie dazu Fragen oder Anmerkungen haben können sie gerne hier kommentieren, andere Themen diskutieren sie dies bitte in entsprechenden Foren und sozialen Netzwerken. Danke.
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